Chase Emmer ist zu stark für Nils Fabinger

Nils Fabinger (vorne) belegte in Bratislava Rang 46 und ließ damit wichtige Punkte für die deutsche A-Jugend-Rangliste liegen.
In der Runde der letzten 64 scheiterte der Moerser an Chase Emmer aus den USA.

 

Moers. An internationalen Cadet Circuit Turnieren nahmen jetzt die besten A-Jugendfechterinnen und -fechter Deutschlands teil. Während die Herren im slowakischen Bratislava die Klingen kreuzten, reisten die Damen zu ihrem Wettkampf ins polnische Poznan. Beide Turniere waren, nicht nur aus Moerser Sicht, wichtige Punktelieferanten für kommende Welt- und Europameisterschaften.

Für den FC Moers gingen in Poznan Emily Klockhaus, Merle Ruers und Renee Oymann an den Start. Während für Klockhaus und Ruers das Rennen um eine EM-Platzierung schon vor dem Turnier gelaufen war, konnte sich Renee Oymann nach ihrem Coup zum Ende des vergangenen Jahres beim Goldenen Florett in Tauberbischofsheim noch Hoffnungen auf eine Fahrkarte machen. Dazu musste sie sich aber gegen knapp 190 Konkurrentinnen aus allen Kontinenten durchsetzen.

Ohne Druck

„Renee kann hier ohne Druck antreten, denn niemand erwartet von ihr, dass sie sich hier qualifiziert. Der momentane Stand der Deutschen Rangliste freut uns aber Renee und das Trainerteam werden nun nicht abheben.“, so die beruhigenden Worte des erfahrenen Moerser Erfolgstrainers Matthias Block vor dem Turnier.

Alle drei Moerser Fechterinnen konnten jeweils drei Gefechte in der Vorrunde gewinnen und so in die K.o.-Runde einziehen.

Allerdings verloren sowohl Renne Oymann als auch Emily Klockhaus gleich ihr erstes K.o.-Gefecht. Das Turnieraus war damit für beide Fechterinnen besiegelt. Für Renne Oymann reichte es zu Platz 87, Emily Klockhaus fand sich auf Rang 82 wieder. Merle Ruers hingegen gelang eine kleine Überraschung als sie die knapp 80 Plätze höher eingestufte Xenia Maul nach taktisch einwandfreiem und hochspannenden Gefecht mit 8:7 hinter sich lassen konnte. Allerdings musste Merle Ruers sich in der Runde der letzten 64 Fechterinnen der Polin Aleksandra Liszka geschlagen geben. Dies bedeutete Rang 64 in der Endabrechnung für Merle Ruers.

„Eine Runde mehr wäre für unsere Fechterinnen vielleicht heute schon drin gewesen“, resümierte Trainer Matthias Block das Abschneiden seiner Schützlinge. Schon in knapp zwei Wochen bekommen alle Fechterinnen wieder eine Gelegenheit, um sich auf der Rangliste zu verbessern. Dann geht es nach Rom, und zwar nicht zur Städtetour.

Eine kleine Wundertüte ist derzeit auch Nils Fabinger. Ein toller Saisonstart katapultiere ihn auf Rang zwei der deutschen A-Jugend Rangliste. Auch bei den Junioren, der nächsthöheren Altersklasse konnte sich Nils Fabinger toll in Szene setzen.

Gleich zu Jahresbeginn überzeugte Nils Fabinger mit einem hervorragenden Platz 15 beim Junioren Weltcup in Udine. Doch, während er damit momentan bei den Junioren den Ranglistenplatz drei einnimmt, rutschte er in seinem eigentlichen Jahrgang, der A-Jugend, nach durchwachsenen Ergebnissen zum Jahresende aus der WM Quote.

Da half beim Cadet Circuit in Bratislava nur noch ein sehr gutes Ergebnis, während seine nationalen Konkurrenten möglichst früh ausscheiden mussten. Und, es starteten über 200 Fechter, die alle noch Punkte für ihre nationalen Ranglisten sammeln wollten.

„Lassen wir mal die derzeitige Nummer eins, Arwen Borowiak, außen vor, so gehört Nils Fabinger national momentan sicherlich zu den besten Fechtern der Republik, allerdings muss er noch an seinem Nervenkostüm arbeiten“, so Trainer Saeid Nourouzi über seinen Schützling.

Eine Vorrunde mit vier Siegen aus fünf Gefechten brachten Nils Fabinger in eine gute Ausgangsposition. Für das erste Finalgefecht erhielt er ein Freilos. Sein erstes K.o.-Gefecht gegen den Ungarn Maurice-Leon Buaknecht konnte er sicher mit 15:10 nach Hause bringen. Aber bereits in der Runde der letzten 64 wartete mit Chase Emmer aus den USA ein ganz anderes Kaliber. Es gelang Nils Fabinger nicht, in das Gefecht zu finden und so musste er sich am Ende deutlich geschlagen geben. Rang 46 reichten am Ende nicht um die nötigen Punkte auf’s Konto zu bekommen, zumal die Konkurrenz an diesem Tag nicht patzte.

Punkte liegen gelassen

Bester Deutscher Fechter war an diesem Tag natürlich Arwen Borowiak, der einen hervorragenden Platz fünf erzielte.

„Das ist schon sehr schade für Nils Fabinger, aber er hat die Punkte auch nicht hier und heute liegen gelassen, sondern schon früher“, so das Fazit vom dritten Moerser Trainer Matthias Neuhaus.

Wolfgang Jades