Moerser Trainer-Stab ist nun ein Trio

Das Trainer-Trio mit zwei seiner erfolgreichen Schützlinge: (von links) Matthias Neuhaus, Saeid Nourouzi, Fechter Nils Fabinger, Fechterin Pia Ueltgesforth, die mittlerweile in Tauberbischofsheim ist, und Matthias Block bei der DM in Bonn.

 

Moers. Die Sparkassen-Fechtarena ist die schmucke Heimat vom Fechtclub (FC) Moers. Und damit auch vom Landesleistungszentrum der jungen Florettfechter. Denn in dem roten Gebäude an der Filder Straße 145a gibt es kein Ringelpiez mit Anfassen, sondern knallhartes Fechttraining. Leistungsorientiert. Zum Beispiel hat auch Benjamin Kleibrink in Moers das Fechten gelernt, bevor er 2008 olympisches Gold bei den Spielen in Peking gewonnen hat. Wie er erinnern sich weitere Welt-, Europa- und Deutsche Meister noch an die alte Fechthalle, die ihr rustikales Dasein am Parkplatz Mühlenstraße fristete. Zum Beispiel Peter Joppich. Aber einige Titelträger kennen bereits die neue Fechtarena. Denn die Leistungsbereitschaft wurde immer eingefordert.

Während Kleibrink und Joppich wie viele andere Top-Florett-Fechter und -Fechterinnen sich noch gut an Herbert Wagner erinnern, der Jahrzehnte als Trainer die Geschicke beim FC Moers lenkte, hat sich der Trainerstab mittlerweile sehr gewandelt. Mit Wagner noch eng zusammengearbeitet hat der heutige Chef- und Erfolgstrainer Matthias Block. Er sorgte dafür, dass es nahtlos weiterging in Moers, als Wagner in seinen wohlverdienten Ruhestand wechselte. Der „alte Haudegen“ ist aber nach wie vor beim FC Moers und den Veranstaltungen ein gern gesehener Besucher.

Das ist ein Beruf

Wichtig zu wissen ist, dass die Trainer beim FC Moers in aller Regel hauptamtlich tätig sind. Das ist deren Beruf, wie beispielsweise bei einem Fußballtrainer. Und jemand, der beim Sport beruflich das Sagen hat, weiß ganz genau, was zu tun ist. Auch wo es Unterstützung gibt, wenn sie nötig ist. Und vor allem auch von wem.

So wurde ziemlich genau vor einem Jahr der 57-jährige, gebürtige Iraner Saeid Nourouzi als weiterer Trainer nach Moers geholt. Er kam vom Berliner Fechtclub und ist die perfekte Verstärkung für Stützpunkttrainer Matthias Block. Nourouzi kam bereits 1985 nach Deutschland, trainierte in Lübeck und war dort auch Mitglied im Schleswig-Holsteinischen-Fechterbund. 2006 wechselte er zum Olympischen Fechtclub Bonn.

Nach einigen äußerst erfolgreichen Zwischenstationen in Nordrhein-Westfalen ging er 2014 nach Berlin und ist nun in Moers angekommen – eben zurück in NRW.

Er hatte bei seinem Amtsantritt in Moers schon gesagt, dass er sich auf die Zusammenarbeit mit dem Verein und Matthias Block freuen würde, Anforderungen und Ziele passen würden. „Saeid Nourouzi ist ein kompetenter und erfolgreicher A-Trainer mit vielen Ideen. Ich freue mich auf die Arbeit mit meinem neuen Kollegen“, sagte damals auch der Moerser Cheftrainer Matthias Block.

Am längsten im Verein

Block selbst ist 45 Jahre alt, kommt aus Halle an der Saale und war an der Sporthochschule in Jena. Später hat er in dieser Stadt auch als Trainer angefangen. Über Berlin und Recklinghausen kam Block schließlich nach Moers, wurde dort Trainer. Das war am 1. Januar 2004 der Fall. Doch da war ein anderer bereits schon da. Einer, der das erfolgreiche Trainergespann nun komplettieren soll.

Matthias Neuhaus ist von allen drei Übungsleitern derjenige, der die längste Zeit dem FC Moers die Treue gehalten hat. Über die Talentsichtung und -förderung bei den Grundschulen ist der heute 23-Jährige zum Verein und natürlich auch zum Florettfechten gekommen.

Er ist einer, der immer seine Leistungen gebracht hat und an seine Grenzen gegangen ist. Seit etwa einem Jahr war er, wie berichtet, bereits als Assistenztrainer zusammen mit Hannah Fenger aktiv und hat nun den notwendigen Trainerschein gemacht, um seinen Weg zu machen. Was liegt da näher, als den FC Moers als Premieren-Station zu nehmen?

Folglich haben Matthias Block und Saeid Nourouzi quasi Zuwachs aus dem eigenen Hause bekommen.

Markus Tenbergen, 1. Vorsitzender des Moerser Fechtclubs, freut sich riesig darüber, dass das geklappt hat. „Seit Anfang Dezember gehört Matthias Neuhaus zum nun dreiköpfigen, hauptamtlichen Trainerteam am Landesleistungsstützpunkt für Florettfechten in Moers“, strahlt Tenbergen.

Die Vize-Europameisterschaft

Er weiß, dass damit auch Erwartungen auftauchen, die es zu stillen gilt. Doch wie gesagt: beim FC Moers ging es stets um knallhartes Fechttraining. Leistungs- und Erfolgsorientiert. Wer Matthias Block nach dessen bislang größtem Fechterfolg fragt, erhält rasch die Antwort: „Die Vize-Europameisterschaft mit der Mannschaft mit Pia Ueltgesforth.“ 2016 war das. Da geht noch mehr.

Uwe Zak