Der Nachwuchs vom Fechtclub Moers ist auf dem Vormarsch

Alexander Hilbrandt (ganz oben) holte sich den Sieg, Maximilian Jobst (vorne links, beide elf Jahre alt) wurde toller Sechster.

 

Eigentlich hätten Johanna Féron und Pia Ueltgesforth am vergangenen Freitag bei der Moerser Sportgala ihren Preis als Teil der „Mannschaft des Jahres 2016“ im Enni-Sportpark-Rheinkamp entgegen nehmen müssen.

Doch die beiden Florettfechterinnen hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf den Weg ins österreichische Mödling zum Junioren-Weltcup aufgemacht, um dort Punkte für die deutsche Rangliste und damit die Tickets für die Welt- und Europameisterschaften zu holen.

Mödling bietet die letzte Chance

Mödling bot die letzte Chance dafür. Und sicher ist, dass Johanna Féron sie bei den A-Jugendlichen genutzt hat. Die Fechterin vom FC Moers hat die Fahrkarte zur A-Jugend-EM und -WM gelöst. Pia Ueltgesforth muss bei den Juniorinnen allerdings noch etwas zittern, ob es am Ende auch für sie gereicht hat. Die Chancen stehen aber gut.

Gegen die Besten der Welt

„Das wird ein ganz schweres Ding“, wusste der Moerser Stützpunkttrainer Matthias Block. Denn dort traf die Weltelite unter den 140 Juniorinnen an. Prompt konnte Johanna Féron nur zwei Gefechte in der Vorrunde für sich entscheiden, Pia Ueltgesforth gewann vier ihrer sechs Kämpfe. Das Moerser Duo zog in die K.-o.-Runde ein. Für Féron war dort Endstation, die Japanerin Sera Azuma war beim 8:15 an diesem Tag zu stark, Johanna Féron kam auf den 97. Platz.

Für Pia Ueltgesforth ging’s weiter. Sie besiegte erst die Slowakin Viktoria Kralikova mit 11:8, in der Runde der letzten 64 Fechterinnen dann die Österreicherin Lilli Maria Brugger mit 15:7 und stand dann mit Eva Lacherey aus Frankreich einer der Turnierfavoritinnen gegenüber. Und die brachte Pia Ueltgesforth eine klare Niederlage bei. So lag die Moerserin am Ende auf dem 28. Rang.

Trainer Matthias Block: „Ich bin sehr zufrieden“

„Die Platzierungen unserer beiden Mädels gehen hier voll in Ordnung. Ich bin sehr zufrieden“, sagte Matthias Block anschließend mit Blick auf die äußerst starke Konkurrenz. Immerhin ist Pia Ueltgesforth gerade erst aus der A-Jugend gekommen, startet nun in ihrem ersten Junioren-Jahr. Und Johanna Féron ist sogar noch für die A-Jugend startberechtigt, hat sich im Feld der Juniorinnen wirklich toll geschlagen.

Moers in Recklinghausen toll vertreten

In Recklinghausen vertraten die jungen Moerser Fechterinnen und Fechter ebenfalls überaus erfolgreich ihre Stadt – und ihren Verein. Bei der „Recklinghäuser Schneeballschlacht“ ließ der Nachwuchs vom FC Moers gerade bei den Schülern kaum etwas anbrennen. Sophia Meißner siegte mit ihren zehn Jahren souverän im mittleren Schülerjahrgang, dort erreichte Eva Angler als Dritte ebenfalls einen Podestplatz. Bronze sicherte sich auch noch Nicole Hartfelder bei den älteren Schülerinnen.

Da wollten die jungen Herren nicht nachstehen. Im älteren Jahrgang stand der elfjährige Alexander Hilbrandt ganz oben auf dem Treppchen. Er setzte sich nach einer eindrucksvoll gestalteten Vorrunde gefolgt von ungeheuer spannenden weil knappen Gefechten in den K.-o.-Runden durch und zog schließlich ins Finale ein. Dort gab er Marian Truskawa vom Hasper FC mit 10:6 das Nachsehen. Luis Martin-Schütz verpasste als Vierter im jüngsten Schülerjahrgang knapp das Podest, genau wie Simon Polotzek, der im mittleren Schülerjahrgang, der das größte Teilnehmerfeld stellte, toller Fünfter wurde.

Hannah Fenger und Matthias Neuhaus auf die Bahn

So jubelten nachher auch die beiden Moerser Assistenztrainer Hannah Fenger und Matthias Neuhaus: „Unser Nachwuchs entwickelt sich prächtig. So kann es weiter gehen.“

Fenger und Neuhaus nahmen dann bei den Aktiven das Florett auch noch selber in die Hand. Hannah Fenger unterlag im Viertelfinale der Burgsteinfurterin Jessica Mamok und wurde tolle Sechste. Matthias Neuhaus hingegen war erst im Finale zu stoppen. Nach seiner Niederlage gegen Dominik Stienhenser – ebenfalls aus Burgsteinfurt – hatte er der Moerser Platz zwei sicher.

Uwe Zak