Johanna Féron vom FC Moers wird erst im Finale gestoppt

Akrobatischer Angriff: Johanna Féron (vorne) hat jetzt in Jena überzeugt. Foto:Jörg Stieren

 

In Jena kämpfte jetzt Deutschlands bester Florett-Nachwuchs um Randlisten-Punkte. Matthias Block, Cheftrainer beim Fechtclub Moers, hoffte jeden seiner Schützlinge in der Hauptrunde zu sehen. „Das wäre schon eine tolle Leistung“. Premiere auf den Bahnen in Jena feierten die Junioren Gregor Branscheid, Nils Fabinger und Fabian Heuser, wohingegen Felix Justus Dickel und Niklas Stieren dort schon mal gefochten hatten. Und die Jungs machten bei Deutschland weit mehr als 170 Startern ihre Sache prima. Alle erfüllten des Trainers Hoffungen, zogen in die erste k.-o.-Runde ein.

Dort gewann dann Dickel mit 15:10 gegen Mattis Agmund aus Dönigheim, Fabinger ließ den Tauberaner Jan-Luca Faul mit 15:5 alt aussehen, Stieren setzte sich mit 15:14 gegen den favorisierten Marvin Forst aus Tauberbischofsheim durch und auch Branscheid zog mit einem 15:11 gegen David Williams aus Tauberbischofsheim in der Runde der letzten 64 ein. Nur Heuser hatte gegen den Dresdener Julius Neudeck das Nachsehen, landete am Ende aber auf einem guten 80. Rang.

Ihm folgten in der nächsten Runde nun alle Moerser Junioren-Fechter. Justus Felix Dickel unterlag Mitfavorit Max Tiemann, Nils Fabinger Tom Gombos aus Tauberbischofsheim, Nummer fünf der Deutschen Junioren-Rangliste. Während Gregor Branscheid dem EM- und WM-erfahrenen Fabian Braun aus Klarental unterlag, fehlte Niklas Stieren gegen Richard-Francis Peters aus Jena das Glück.

Bei Paul Tenbergen zugeschaut

Doch die Moerser Delegation – samt der mittlerweile eingetrudelten Damen – blieb an der Planche in Jena. Denn der Ex-Moerser Paul Tenbergen hatte sich nach sechs Siegen in den Vorkämpfen, dann einem 15:3 gegen Jann Sänig aus Schkeuditz und dem 15:4-Sieg gegen den Weinheimer Laurenz Rieger in die Runde der letzten 32 gekämpft. Dort traf Tenbergen auf Cerem Erkan aus Weinheim, dem er im vergangenen Jahr noch überraschend unterlag. Doch diesmal wollte der Moerser dem Newcomer keine Chance lassen, führte nach zwei Minuten mit 9:1 und kam mit 15:8 weiter. Nun traf Tenbergen auf seinen Trainingspartner und Internatsschüler aus Bonn Tim Wiemann. Auch er musste sich mit 15:8 geschlagen geben. In die Runde der letzten Acht kam es nun zum ungemein spannenden Gefecht zwischen Paul Tenbergen und Henry Hoffmann aus Tauberbischofsheim. Beim 14:14 fehlten den Kontrahenten jeweils nur noch ein Punkt. Tenbergen wählte den schnellen Angriff, traf und zog ins Halbfinale ein. Leider fehlte nun etwas die Kraft. Mit 12:15 unterlag er Salvatore Marino vom PSV Stuttgart. Doch Paul Tenbergen wurde Dritter und macht nun einen Riesensatz auf Platz vier der Deutschen Rangliste.

Daran nahmen sich nun die Moerser Juniorinnen ein Beispiel. Annabelle Charlotte Peters und Merle Ruers standen mit Außenseiterchancen im Kader des FC Moers. Greta Jansen, Pia Ueltgesforth und Johanna Féron wollten hingegen für ihre Deutsche Rangliste punkten. Peters scheiterte nur am schlechteren Trefferverhältnis, wurde 83., doch alle anderen Moerserinnen standen in der k.-o.-Runde.

Dort durften sich Féron, Ueltgesforth und Jansen über ein Freilos freuen. Nur Ruers musste ran, trat gegen die Chemnitzerin Verena Schilling beherzt auf, wurde aber nicht belohnt. Mit 9:15 kam sie auf dem 76. Platz.

Gegnerinnen haben keine Chance

Nun folgte als 43. Greta Jansen, die gegen die Berlinerin Sophia Werner unterlag. Aber Pia Ueltgesforth und Johanna Féron ließen ihren Gegnerinnen in der Runde der besten 64 Fechterinnen keine Chance. Dann kassierte allerdings Ueltgesforth eine wirklich überraschende Niederlage gegen die Münchnerin Theresa Weltzien, während sich Johanna Féron mit 14:9 gegen Angelina Philipp aus Hanau durchsetzte. In der Runde der letzten 16 nahm sie Revanche für ihre Vereinskameradin und bezwang nun Weltzien mit 15:6. Dann folgte Josefin Kinzel mit 15:12 und im Halbfinale die Stuttgarterin Zsofia Posgay. Die wusste aber gar nicht so richtig, wie ihr geschah. Mit 2:15 unterlag sie der Moerserin, die damit äußerst eindrucksvoll ins Finale in Jena einzog.

Dort wartete nun mit Julia Braun vom OFC Bonn die Nummer zwei der Deutschen Rangliste. Und die Mädels schenkten sich nichts. Am Ende eines unheimlich spannenden Finales musste sich Johanna Féron mit 12:15 knapp geschlagen geben und wurde Zweite in Jena.

„Das war ein beherztes Auftreten von Johanna. Wenn man weiß dass sie noch für die A-Jugend startberechtigt ist und nun schon zu den besten Deutschen Fechterinnen im Junioren-Bereich gehört, macht einen das schon verdammt stolz“, sparte dann auch Matthias Block, Trainer des Landesleistungszentrums Moers, nicht mit Lob.

Uwe Zak