Das WM-Ticket gibt’s für Pia Ueltgesforth obendrauf

Greta Jansen (rechts) hielt lange gegen die favorisierte Greta Behr vom FC Tauberbischofsheim mit.
Musste sich aber geschlagen geben. Foto:Christoph Karl Banski

 

Am Sonntag machte die Moerser Ausnahmefechterin Pia Ueltgesforth alles klar. Wie berichtet, sicherte sie sich beim heimischen Sparkassen-Cup der Juniorinnen am Sonntag im Enni-Sportpark-Rheinkamp, nach dem zweiten Platz im A-Jugend-Turnier einen Tag zuvor, das Ticket für die Europameisterschaften in Novi Sad.Doch Ueltgesforth war nicht die einzige Moerser Starterin bei den Juniorinnen. Carolina Busch, Johanna Féron, Luise Greiffer, Greta Jansen, Annabelle Charlotte Peters und Sabrina Welting mischten gegen knapp 90 Teilnehmerinnen ebenfalls kräftig mit im Kampf um Punkte für die Deutsche Rangliste. Die junge Annabelle Charlotte Peters schied in dieser Klasse bereits nach der Vorrunde aus. Die anderen Moerserinnen zogen in die k.-o.-Runde der letzten 64 Fechterinnen ein.Greta Jansen traf gleich in ihrem ersten Gefecht auf die favorisierte Greta Behr aus Tauberbischofsheim und hielt gegen die Nationalkader-Fechterin bis zum 7:7 super mit. Dann setzte sich die erfahrene Behr durch und warf die sympathische Moerserin als 60. aus dem Turnier. Behr ist die Tochter vom Fecht-Olympiasieger-Ehepaar Matthias Behr und Zita Funkenhauser. Auch Carolina Busch zog gegen Lea-Margarete Walther aus Leipzig den Kürzeren, kam auf den 53. Platz.Tochter des Olympiasieger-PaaresFür Johanna Féron, Pia Ueltgesforth, Luise Greiffer und Sabrina Welting ging es in die nächste Runde. Dort fand Sabrina Welting zu spät ins Gefecht gegen die Berlinerin Johanna Völker, verlor mit 9:15 und landete auf dem 31. Rang. Luise Greiffer, die in der Runde zuvor noch Caroline von Finckenstein aus Wilhelmshafen mit 15:1 von der Bahn fegte, fand nicht ihren Rhythmus, unterlag und ging als 19. aus dem Turnier.Übrig blieben nun die beiden derzeitigen Top-Fechterinnen vom Fechtclub Moers, Pia Ueltgesforth und Johanna Féron. Sie hatten jeweils ihre Gefechte deutlich gewonnen, standen nun im Achtelfinale. Parallel zu den eigenen Gefechten FCM-Trainer Matthias Block schaute währenddessen immer wieder auf die Nachbarbahnen. Immerhin ging es zu dem Zeitpunkt noch darum, ob die Weinheimerin Anne Kirsch und die Bonnerin Kari Weiner, der Pia Ueltgesforth tags zuvor unterlag, das EM-Ticket abluchsen würden. Die Voraussetzungen waren klar: Scheidet Ueltgesforth früher als im Halbfinale aus und erreichen die Kirsch oder Weiner die Runde der letzten Acht, wäre für die Moerserin die Teilnahme an der Europameisterschaft futsch. Das passierte ihr ganz knapp und ebenfalls quasi in letzter Sekunde im vergangenen Jahr.Doch Anne Kirsch patzte am Sonntag bereits in der Runde der letzten 32, womit Ueltgesforth die EM schon sicher war. „Wir wollen nun natürlich gern auch das WM-Ticket lösen, deshalb hält sich meine Freude noch in Grenzen“, hofft der Moerser Erfolgstrainer Matthias Block auf das Sahnehäubchen. Und das kam. In der Runde der letzten 16 unterlag erst Johanna Féron der späteren Turniersiegerin Kim Kirschen aus Berlin, kam auf den 13. Platz. Dann traf Pia Ueltgesforth auf die Tauberbischofsheimerin Leandra Behr, Gretas Schwester und 13. der Junioren-Weltrangliste.Kari Weiner patzte Pia Ueltgesforth unterlag, landete im Endklassement auf dem 14. Rang. Aber auch Kari Weiner patzte im Parallelgefecht. Die Moerser Equipe jubelte über den EM- und WM-Einzug von Pia Ueltgesforth.„Es war gestern schon etwas komisch. Da erreichen gleich zwei Moerser Athletinen seit Jahren mal wieder das Finale des Sparkassen Cups und die Freude um Platz zwei und fünf hielt sich in Grenzen“, blickte ein immer noch etwas atemloser Markus Tenbergen auf die beiden Wettkampftage zurück. Doch der 1. Vorsitzender des Fechtclubs Moers versprach, dass die Feiern nun kräftig nachgeholt würden.

Uwe Zak