Moerser Duo bekämpft sich im Viertelfinale

Emily Klockhaus (links) setzte sich in Jenagegen die zwei Jahre ältere Anne-Catleen Stern durch. Foto:Stieren

 

Der Fechtclub Moers war am vergangenen Wochenende beinahe entvölkert. Während in Esselingen die männlichen Aktiven antraten, tummelten sich in Jena im Kampf um Punkte für die deutsche A-Jugend-Rangliste mit Pia Ueltgesforth, Johanna Féron, Greta Jansen, Carolina Busch und Annabelle Charlotte Peters sowie den B-Jugendlichen Merle Stieren, Celine Pachmann, Lara Emma Bergmann und Emily Klockhaus gleich neun Top-Florettfechterinnen vom FCM.„Für Pia und Johanna geht es hier bereits um die Vorentscheidung zur EM-Qualifikation“, so der Moerser Stützpunkttrainer Matthias Block. Doch auch alle anderen Moerser Fechterinnen wollten sich im Feld der knapp 140 Starterinnen behaupten.Leider fehlte nach der Vorrunde Merle Stieren ein einziger Treffer zum Einzug in die Zwischenrunde. So kam sie leider nur auf den 114. Platz. Doch nach der Zwischenrunde führte Pia Ueltgesforth vor Johanna Féron das Tableau an. Dazu gesellte sich Greta Jansen im oberen Drittel, während Annabelle Charlotte Peters und Celine Pachmann Merle Stieren Gesellschaft leisten mussten. Ueltgesforth, Féron und Jansen bekamen erst einmal keine Gesellschaft. Denn sie rückten per Freilos in die nächste Runde auf.Gegen die bayrische Nummer fünfEmily Klockhaus musste sich hingegen mit der zwei Jahre älteren Anne-Catleen Stern, der Nummer fünf der bayrischen A-Jugendrangliste vom FC Jengen auseinandersetzen – und zog sensationell mit 15:11 in die k.-o.-Runde der letzten 64 Fechterinnen ein. Parallel gab es mit Carolina Busch und Lara Emma Bergmann ein Moerser Duell, das Carolina Busch mit 15:4 für sich entscheiden konnte, ihre Vereinskollegin schied als 87. aus. Carolina Busch unterlag danach der starken Berlinerin Hanna Schnabel, kam am Ende auf den 43. Platz, Emily Klockhaus wurde 60. bei den A-Jugendlichen, musste Mona Stephan vom OFC Bonn gratulieren.Johanna Féron und Pia Ueltgesforth kamen jeweils mit 15:7 gegen Jara-Sophie Petersen aus Altenburg (Féron) und Annalena Shigihara vom OFC Bonn (Ueltgesforth) in die nächste Runde. Greta Jansen ließ bei ihrem 15:6 Sieg über Evelyn Zehner aus Tauberbischofsheim keine Chance. So standen noch drei Moerser Mädchen in der Runde der besten 32 Fechterinnen.Greta Jansen bekam es nun mit der EM-Kandidatin Anne Kirsch aus Weinheim zu tun, kämpfte super, unterlag aber und kam am Ende auf einen tollen 26. Platz. Johanna Féron deklassierte Verena Schilling aus Chemnitz mit 15:1, Pia Ueltgesforth erlaubte ihrer Gegnerin Inga Schiffner aus Potsdam beim 15:0 noch nicht mal diesen einen Treffer. Unter den letzten 16 Fechterinnen bezwang Féron die Dresdenerin Tina Wenzke mit 11:4 und Ueltgesforth Caecilia Thürmer aus Tauberbischofsheim mit 14:3. Doch der Jubel über den Einzug des Moerser Duos ins Viertelfinale war nur kurz, denn die beiden Freundinnen trafen nun im Kampf um wichtige Punkte für die Qualifikation zur Europameisterschaft aufeinander. Für neun Minuten musste die Freundschaft ruhen. Pia Ueltgesforth hatte einfach die besseren Nerven, setzte sich im vereinsinternen Duell klar gegen Johanna Féron durch, die sich dennoch über Rang fünf freute. Im Halbfinale revanchierte sich Ueltgesforth dann zumindest dafür, dass Anne Kirsch Greta Jansen aus dem Turnier geworfen hatte. Mit 15:6 zog sie ins Finale ein.Dort wartete mit Sophia Werner die derzeitige Nummer zwei der Deutschen A-Jugendrangliste aus Berlin. Es war ein Gefecht auf Augenhöhe mit ständig wechselnder Führung – und mit dem schlechteren Ende für die Moerserin. Mit 14:15 unterlag Ueltgesforth denkbar knapp.„Das war ein großartiges Wochenende unserer Mädels“, war Block hochzufrieden. „Es ist schade, dass sich unsere Fechterinnen selbst eliminiert haben, aber so grausam ist der Sport manchmal.“ Der Trainer freute sich auch über das Abschneiden der „Fechtkücken“ in Jena.„Nun geht es für Pia und Johanna zum Weltcup nach Zagreb bevor es in zwei Wochen zum alles entscheidenden Show-down beim heimischen Sparkassen-Cup in Moers kommt“, schaut Markus Tenbergen, 1. Vorsitzender des Moerser Fechtclubs, bereits wieder nach vorne.Comeback von Benjamin Kleibrink. Für die Aktiven Herren gab es in Esslingen ein hochkarätiges Wiedersehen im Kampf um Punkte für die Deutsche Aktiven-Rangliste. Denn dort trat auch Benjamin Kleibrink an. Der Olympiasieger von 2008 in Peking hat immerhin auch in Moers das Fechten erlernt, hatte sich dann vor drei Jahren dazu entschlossen, sein Florett an den Nagel zu hängen. Doch nun ist der Top-Fechter wieder zurück.Für den FC Moers ging Anton Jansen auf die Planche. Mit drei Siegen aus sechs Gefechten zog er in die k.-o.-Runde ein. Die erste Runde überstand er per Freilos ohne Gefecht. In der Runde der letzten 64 Starter wartete dann Felix Klein aus Weinheim. Jansen hielt gegen den Nationalkaderfechter lange mit, hatte gar die Chance, zu gewinnen. Doch am Ende musste er sich mit 13:15 geschlagen geben – und als 48. das Turnier beenden.Mit Paul Tenbergen trat ein weitere ehemaliger Moerser Florettschüler dort an. Mit Mühe überstand er die Vorrunde, wurde aber immer stärker. Doch gegen den späteren Turnierzweiten, Mario Langer aus Österreich, musste er sich mit 11:15 geschlagen geben. Paul Tenbergen kam am Ende auf den 16. Platz. Kleibrink belegte in seinem Comeback einen tollen siebten Rang.

Uwe Zak